Elggerzeitung vom 16. August 2025
Der UHC Elgg wird 30 Jahre alt. Zur Feier des Jubiläums veranstaltet der lokale Unihockeyverein am Samstag, 30. August 2025, ab 16.00 Uhr, einen Berglauf von der Kläranlage Elgg auf den Schauenberg. Kurz vor dem Gipfel wartet eine Festwirtschaft auf die Teilnehmenden und Neugierige.
OK-Präsident Christoph Wüthrich, Schlatt, steht im Vorfeld des Festakts Red und Antwort.
Christoph, weshalb veranstaltet Ihr einen Berglauf? Was hat das mit Eurem Unihockey in der Halle zu tun?
Unser ambitioniertes Herren 1-Team – oder zumindest ein Teil davon – rennt seit Jahren während des Sommers zu Trainingszwecken auf den Schauenberg. Wer unter 30 Minuten bleibt, erhält jeweils eine Stammplatzgarantie bis Mitte der Saison. Die weniger ehrgeizige Herren 3-Mannschaft nutzt das Ausflugsziel auch gerne als Treffpunkt für «Teambesprechungen». Die Strecke bzw. der Gipfel sind unserem Verein also bekannt. Anlässlich der vorletzten Generalversammlung kam spätabends in der Eintracht die Idee auf, das kommende Jubiläum zur Offizialisierung der bisherigen Laufstrecke zu nutzen. Es tut dem Verein ganz gut, wenn er auch einmal ausserhalb der Ritschberghalle stattfindet.
Habt Ihr ein Zielpublikum vor Augen? Wer soll sich anmelden?
Wir freuen uns über jede Teilnahme. Eingeladen sind unsere JuniorInnen, Eltern, Verwandte und sonst Interessierte aus der Gemeinde. Wir freuen uns auch auf EinzelsportlerInnen, Vereinsmenschen sowie Familien aus der Region. Das Besen-Velo wird die Schlusskontrolle extrem langsam angehen lassen. Die Strecke ab der ARA Elgg kann also auch als Familie bewandert oder für einen Samstagabendspaziergang genutzt werden. Für Läufer und Läuferinnen, die ihre Laktatwerte wieder einmal neu einordnen möchten, haben wir bewusst einen Tempomacher eines Turnvereins organisiert. Die Samariter sind bestellt.
Bergläufe, Marathons und Ultraläufe kamen in den letzten Jahren ja schwer in Mode. Mittlerweile findet auf fast jedem Gupf im Tösstal ein Rennen statt. Braucht es einen weiteren Wettbewerb in den Zürcher Voralpen?
Es blieb uns nicht verborgen, dass die Laufgemeinde jüngst nochmals starken Aufwind erhielt. Das finden wir aber grundsätzlich sehr toll. Unser Berglauf ist insofern eine Ergänzung, als er sich nicht ausschliesslich an Sportuhren- und Brustgurt-NutzerInnen richtet, sondern eine drucklose Atmosphäre schafft. Wir sehen den Schauenberglauf als echten Volkslauf. Die Rangliste steht nicht im Vordergrund, sondern das Erlebnis, also das Miteinander und die wunderbare Landschaft mit dem Fahrenbachweiher, dem Scheunberg und dem Gipfelpanorama. Wer will, darf sich in der Guhwilmühle auch gerne ausklinken für eine Erfrischung. Wahrscheinlich wird auch das Besen-Velo dort rasch einkehren. Die Festwirtschaft ganz oben steht im Übrigen allen offen – auch zufällig anwesenden BerggängerInnen. Eine Wiederholung in den nächsten Jahren können wir uns sehr gut vorstellen.
Wie entstand denn die Streckenführung?
Der UHC Elgg startet eigentlich immer ab dem Weiher. Mein Vater erzählte mir aber von klein auf vom ehemaligen Schauenberglauf des Skiclubs Winterthur, der ab der Kläranlage gestartet haben soll. Um den maximal leistungswilligen Teilnehmenden einen echten Vergleich mit den damaligen Fabelzeiten – 27 Minuten(!) – zu ermöglichen, rennen wir dieses Jahr folglich auf der Originalstrecke.
Habt Ihr Ratschläge für erstmalige Teilnehmende?
Also was die Tempostrategie anbelangt, muss ich einerseits auf unseren langjährigen Torhüter des Fanionteams verweisen. Er sprintet gerne bis auf Höhe Heurütiweiher durch, um dann jeweils nach dem Olpis radikal einzubrechen. Die Wenziker-Fraktion wiederum spart ihre Kräfte stets bis nach der Baumgrenze. Denn die letzte Treppe nach der Alphütte hat es in sich und schockierte schon so machen vorlauten jungen Mann. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Ich persönlich versuche immer, ein gleichmässiges Tempo durchzuziehen und die Natur zu geniessen. Ein weiterer Tipp von mir: so früh wie möglich für den Lauf anmelden unter https://uhcelgg.ch/dorfverein/schauenberglauf/
Elggerzeitung vom 16. September 2025
Der Unihockeyclub Elgg feierte am Samstag, 30. August 2025, sein 30-jähriges Bestehen mit dem Wiederaufleben des Schauenberglaufs. Um 16:00 Uhr nahmen über 160 LäuferInnen die 420 Höhenmeter von der Kläranlage Elgg zum Gipfel hinauf in Angriff. Franziska Meier (Damen) und Jonas Hertli (U16) gewannen ihre Kategorien souverän. Halbprofi Thomas Häusermann (Herren) verfehlte den 40 Jahre alten Streckenrekord über die 6.5 Kilometer sogar nur knapp. OK-Präsident Christoph Wüthrich, Schlatt, blickt entsprechend zufrieden zurück:
Wir durften bei schönstem Wetter viele motivierte Teilnehmende begrüssen, mit über 160 Startenden letztlich dann auch deutlich mehr als erwartet. Bei unseren Helfern im Startgelände kam aufgrund der zahlreichen Nachmeldungen vor Ort kurzzeitig Nervosität auf. Aber lieber solche Szenen als ein verregneter Nachmittag. Mit etwas über 90 Voranmeldungen waren wir eigentlich schon äusserst zufrieden. Der älteste Teilnehmer war 72 Jahre alt. Die jüngsten Kinder waren erst zehnjährig. Ein richtiger Volkslauf! Die Stimmung fühlte sich auch durchgehend grossartig an – sowohl auf der Strecke wie auch im Zielgelände. Wir waren in dieser Hinsicht sowieso überrascht, wie viele Wanderer und Angehörige die LäuferInnen angefeuert haben. Der Schauenberg war plötzlich bevölkert. Zum Glück planten wir mit der Festwirtschaft grosszügig und bestellten aus einer Laune heraus kurz vor dem Wochenende nochmals mehr Getränke und Würste.
Ein solcher Anlass funktioniert nur dank Freiwilligen. Wie lief es mit dem Helferteam?
Ohne unsere Helfer aus dem Unihockeyverein wäre der Schauenberglauf schlicht nicht möglich gewesen. Rund 45 Personen haben tagsüber und bis spätabends mit angepackt, von den Streckenposten über die Zeitmessung bis hin zur Festwirtschaft. Das Engagement war beeindruckend. Merci an dieser Stelle nochmals allen Aktiven und Junioren für ihren Beitrag. Sie mussten sich die abendlichen Feierlichkeiten wirklich zuerst verdienen.
Seit vier Jahrzehnten besteht ein Streckenrekord von 27 Minuten und 25 Sekunden. Ist ein neuer Bestwert realistisch oder gehört die damalige Zeit in den Bereich der Märchen?
Der Rekord hält vorerst weiterhin stand. Er ist im Übrigen aber gut dokumentiert. Die SpitzenläuferInnen haben dieses Jahr eindrücklich gezeigt, wie viel Tempo sie auf die Strecke bringen können. Der diesjährige Erstplatzierte überholte tatsächlich fast noch unseren Vorfahrer, der mit seinem E-Bike unterwegs war. Aber die magische Grenze von 28 Minuten blieb noch unangetastet. Das unterstreicht auch, wie aussergewöhnlich diese Zeit ist. Gleichzeitig motiviert es natürlich. Vielleicht fällt der Rekord ja nächstes Jahr.
Auch die Zusammenarbeit mit Behörden und anderen Anspruchsgruppen rund um den Schauenberg ist für diesen Lauf entscheidend…
Wir haben hier von Anfang an viel Wohlwollen und konstruktive Unterstützung erhalten – sei es von der Gemeinde, der Unterhaltsgenossenschaft, den Jagdgesellschaften oder der Kantonspolizei. Die Absprachen liefen klar, schnell und lösungsorientiert. Das hat uns im OK viel Arbeit erleichtert und gezeigt, dass der Schauenberglauf in Elgg und Umgebung willkommen ist.
Zum Schluss: Was nimmst Du persönlich aus diesem Lauf mit? Und darf 2026 mit einem nächsten Schauenberglauf gerechnet werden?
Vor allem die Freude, dass Sport, Natur und Gemeinschaft so schön zusammenfinden. Die Atmosphäre rund um die Alphütte Schauenberg war phänomenal. Das Wagnis, unser Vereinsjubiläum so zu feiern, hat sich gelohnt. Das OK wird sich nun für eine Auswertung zurückziehen. Aktuell gehen wir von einer Wiederholung aus.
Felix Büchi, UHC Elgg

















