8. Meisterschaftsrunde vom 28. Januar 2024
Playoff-Qualifikation geschafft, Vorentscheidung verpasst.
UHC Elgg vs. Wild Goose 7:4 (2:2)
Im ersten Spiel des Tages durfte (für gewisse Herren war es dann wohl doch eher ein Müssen um diese Uhrzeit) sich der UHC Elgg mit den wilden Gänsen aus dem Aargau messen. Das Hinspiel konnten die Eulachtaler in überzeugender Manier mit 6:2 für sich entscheiden – ein Resultat, welches in dieser Deutlichkeit auch heute das Ziel war. Trotz dezimierter Truppe war die Devise klar: Die vermeintliche spielerische Überlegenheit so schnell als möglich in einen komfortablen Vorsprung umzumünzen. Mit diesem Vorhaben taten sich die Elgger zu Beginn der Partie jedoch eher schwer. Ob dies nun der bereits erwähnten Spielzeit inkl. Anfahrtsweg, dem möglicherweise nicht optimalen Vorbereitungsprogramm von Freitag/Samstag oder doch am Gegner lag, welcher es Verstand, geschickt das Tempo aus dem Spiel zu nehmen, um dann doch plötzlich pfeilschnell Nadelstiche zu setzen, wird an dieser Stelle gerne offen gelassen. Tatsache war, dass es bis zur Pause ein Powerplay und tatkräftige Unterstützung von Torhüter Mörgeli brauchte, um mit einem 2:2 Unentschieden in die Pause zu gehen. Die Analyse zur Pause war dann auch entsprechend nüchtern: Zu inkonsequent, zu fahrig, viel Luft nach oben – allerdings das Geschehen mehrheitlich im Griff und wenig Zweifel am Ausgang des Spiels. Als die Partie nach rund 30 gespielten Minuten und jeweils einem weiteren Tor noch immer ausgeglichen war, reagierte der Coaching-Staff und stellte auf 2 Linien um. Diese taktische Anpassung zeigte sogleich Wirkung und die Ostschweizer Linie (Sorry Andi) erzielte im ersten Einsatz gleich zwei Tore. Ob dabei die taktischen Inputs, man sollte doch nun (endlich in Führung liegend) den Ball etwas länger halten und sicher spielen immer zu 100% befolgt wurden, lässt der Autor dieses Berichts an dieser Stelle gerne unkommentiert. Was in den letzten 10 Minuten folgte, war dann eher Schaulaufen als ernsthafter Kampf um den Ausgang dieser Partie. Die Elgger Mannen hatten Spiel fortan vollumfänglich im Griff, liessen Ball und Gegner immer wieder gekonnt laufen und erhöhten den Score kontinuierlich bis zur Schlusssirene. Am Ende resultierte ein 7:4-Sieg, welcher gleichbedeutend mit der erneuten Playoff-Qualifikation war. Gross feiern wollte man diesen Erfolg allerdings nicht, da im zweiten Spiel des Tages eine ungleich schwerere Aufgabe auf die Eulachtaler warten würde…
UHCevi Gossau vs. UHC Elgg 6:4 (4:1)
Das weisse Ballett des Schweizer Kleinfeld-Unihockeys, seines Zeichens mehrfacher Schweizermeister und Cupsieger (man entschuldige, dass die genau Anzahl zu später Stunde mehr nicht recherchiert wurde) ist mittlerweile das einzig verbleibende Team in der Ost-Gruppe der 1.KF, welches bisher stets die volle Punkteausbeute gegen die Elgger mit nach Hause nehmen konnte. Dies sollte heute unbedingt geändert werden, umso mehr, da es nach geschaffter Qualifikation noch um das Heimrecht für die Playoff-Viertelfinals ging – mit einem Sieg würde man auch dieses vorzeitig dingfest machen. Man war sich bewusst, dass es im Vergleich zum ersten Spiel eine Leistungssteigerung brauchte – vor allem zu Beginn des Spiels. Man war bestrebt, aktiver zu starten und mehr vom Spiel zu haben als noch in der ersten Partie. Allerdings verpufften die Elgger Bemühungen irgendwo zwischen gegnerischer Defensivarbeit und eigenem Unvermögen. Viele individuelle Unachtsamkeiten und Konzentrationsfehler führten zu unnötigen Ballverlusten im Aufbau, was es nicht nur schwer machte, Tore zu erzielen, sondern den Gossauern ihrerseits ermöglichte, bis zur Pause auf 1:4 davonzuziehen. So musste zur Pause etwas konsterniert festgestellt werden, dass, analog zur ersten Partie, zu wenig konsequent verteidigt wurde und generell das Feuer vermisst wurde. Mit der Vorgabe weiterhin mutig, jedoch überlegt und konzentriert nach vorne zu spielen sollte in der zweiten Halbzeit mehr als nur Resultatkosmetik betrieben werden. Wiederum war es die Ostschweizer Linie, welche nach nur gerade 20 gespielten Sekunden diese Vorhaben in die Tat umsetzte und auf 2:4 verkürzte. Dass Genie und Wahnsinn beim UHC Elgg manchmal sehr nahe beisammen liegen, zeigte sich wiederum nur wenige Sekunden später als ein erneut völlig unnötiger Ballverlust im Aufbau zum postwendenden 2:5 führte. Trotzdem darf festgehalten werden, dass die zweite Hälfte eine Reaktion zum Gezeigten vor der Sirene darstellte. Die Elgger fanden je länger je besser ins Spiel und agierten druckvoll sowie mit Überzeugung – man munkelt, die Eulachtaler seien in der zweiten Hälfte grossmehrheitlich die spielbestimmende Mannschaft gewesen. Dass am Ende trotzdem eine 4:6-Niederlage resultierte, ist schlussendlich klar dem eigenen Unvermögen im Abschluss geschuldet. Die normalerweise so effizienten Elgger setzten im Kollektiv unzählige Abschlüsse teilweise unerklärlich am Tor vorbei; dies sowohl in Überzahl, im 4:3 ohne Torhüter, aber auch im 3:3-Spiel. Es gilt aber auch zu erwähnen, dass der Gegner keinen unwesentlichen Anteil daran hatte, dass es doch nicht mehr zur Wende gereicht hat. Denn im Zürcher Oberland kann Unihockey offensichtlich auch noch gearbeitet werden, wenn nötig. Nach jedem Ballverlust auf Elgger Seite wurde der Torhüter auf Gossauer Site durch einen vierten Feldspieler ersetzt, um so möglichst viele Sekunden von der Uhr zu nehmen. Dass dabei ein erschreckend kongruentes Kleinfeld-Unihockey praktiziert wird, das seinesgleichen wohl sucht, musste bereits kurz nach dem Schlusspfiff anerkannt werden – es gilt für kommende Aufeinandertreffen, ein Rezept zu finden, um auch gegen dieses zu bestehen.
Abschliessend darf man trotz der vermeidbaren Niederlage (notabene die erste seit Oktober) durchaus zufrieden sein mit der zweitletzten Meisterschaftsrunde der Saison. Die Playoff-Qualifikation konnte trotz dünnem Kader bereits eine Runde vor Schluss ins Trockene gebracht werden und auch die Ausgangslage im Hinblick auf das bereits erwähnte Heimrecht sieht vielversprechend aus. Die Elgger Mannen haben vor der letzten Runde ihr Schicksal in den eigenen Händen. Mit 4 Punkten an der letzten Runde, kann der 2. Schlussrang nicht mehr strittig gemacht werden. Auch die Vorzeichen stehen gut: Kürzerer Anfahrtsweg, spätere Anspielzeit, mindestens gleich schöne Aussicht aus der Halle sowie die Aussicht auf einen breiteren Kader – eigentlich gibt es fast gar nichts worüber sich die Spieler des Fanionteams echauffieren können. Wenn da nur nicht dieser Parkettboden in Mörschwil wäre…
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